Wenn selbst der erfahrene Hautarzt „ins Schwitzen kommt“ ….

Im Einzelfall ist es wie auch sonst im Leben : eine 100%ige Sicherheit, so sehr wir uns dies auch wünschen, gibt es nicht.

Und selbst wenn man als Hautarzt sehr erfahren ist, kann es mitunter schwierig sein, den schwarzen Hautkrebs richtig zu erkennen. Aktuell ist die beste Methode die Dermatoskopie, also die Untersuchung mit dem Hautauflichtmikroskop = „Speziallupe“(Dermatoskop). 

Wie kommt es nun, daß es immer wieder schwarzen Hautkrebs gibt, welcher auch mit dem Dermatoskop nicht auf Anhieb zu erkennen ist. Wir sehen mit dieser „Speziallupe“ die obersten Hautschichten. Aber eben nicht alles. Dies verdeutlichen die folgenden Fallbeispiele, die zwar nicht den „Durchschnittsfall“ zeigen, aber verdeutlichen, daß es mitunter schwierig sein kann richtig zu handeln. Im Zweifel sollte grundsätzlich die operative Entfernung die Therapie der Wahl sein.

Welches Bild zeigt den schwarzen Hautkrebs, das maligne Melanom ?

Beispiel 1 Beispiel 2 Beispiel 3 Beispiel 4 Beispiel 5 Beispiel 6 Beispiel 7Beispiel 8

Sie tippen auf Beispiel 4 ?

Das ist leider falsch. Dieses „Muttermal“ war zwar mikroskopisch „schwer verändert“, aber noch gutartig.

Sie vermuten, daß Beispiel 7 harmlos ist ?

Es handelt sich um den schwarzen Hautkrebs. Deutlich wird, daß der schwarze Hautkrebs nicht immer schwarz ist, sondern auch braun sein kann, selten auch rötlich.  Der „rötliche Fleck“ bei 7 Uhr ist übrigens lediglich eine „Blutgefäßerweiterung“, die unabhängig von diesem schwarzen Hautkrebs ist.

Die anderen „Muttermale“ waren mikroskopisch gutartig : allerdings „leicht“ (dysplastisch) bis „schwer“ verändert.

Zugegebenermaßen handelt es sich um Extremfälle. Zeigt aber, daß es bei der Untersuchung nicht wie in der Mathematik ist bei der 1+1 = 2 ist. Bei der Untersuchung müssen viele Faktoren berücksichtigt werden. Insbesondere auch das „Prinzip des schwarzen Schafs“. Dies bedeutet, daß man insbesondere diese „Muttermale“ genauer betrachten muss, die beim einzelnen Patienten anders sind als die anderen. Hat ein Patient bspw. viele „Muttermale“ in der Art von Beispiel 4 relativiert sich die Sorge, daß es ein Melanom sein könnte. Hat der Patient aber sonst nur „helle Muttermale“ und ein Muttermal wie in Beispiel 4, ist der Befund sehr verdächtig. Vor allem auch dann, wenn es neu entstanden ist. Mehr als 70% des schwarzen Hautkrebs entsteht neu, nur in etwa 30% in bestehenden Muttermalen.

 




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